Reportage über das sibirische Magadan, Ort eines der berüchtigsten Gulags der Stalin-Zeit. Magadan ist eine russische Hafenstadt in der Oblast Magadan an zwei Buchten des Ochotskischen Meeres gelegen. Hier entstand 1929 ein Zwangsarbeitslager für Häftlinge, das bis in die 1950er Jahre vor allem als Durchgangslager für die im Hinterland befindlichen Gulags der Stalinzeit diente. Diese Lager nannte man auch die Todestäler. Vor allem wenn der Winter sehr streng war, 50 Grad unter Null, starben die Gefangenen unablässig. Die Körper wurden wie Holz gestapelt, an den Leichen befanden sich lediglich Zettel, ansonsten waren sie nackt, mit Lastwagen wurden sie zum Friedhof transportiert. Unter den Gefangenen dieser Straflager befanden sich auch Frauen, die noch heute in Magadan leben. Für sie war es schwer, das Erlebte zu verarbeiten und zu verzeihen. Aber ihr Glaube hat ihnen geholfen. Ihr Glaube und Pater Michael Shields, der seit 20 Jahren im russischen Magadan tätig ist. „Die Kommunisten haben die Menschenwürde nahezu zerstört“, erklärt Pater Michael. „Gerade hier, wo das menschliche Leben mit Füßen getreten wurde, müssen sich die Kirchen gemeinsam für das Leben einsetzen.“ Pater Shields betreut in Magadan auch Frauen, die bereits abgetrieben haben und werdende Mütter, die verzweifelt sind und nicht wissen, wie sie ihr Leben mit einem Kind meistern sollen. Oft will der Partner keine Verantwortung übernehmen und stellt die schwangere Freundin vor die Wahl, entweder abzutreiben oder die gemeinsame Wohnung zu verlassen. Auch von ihren Eltern können die meisten Frauen keine Hilfe erwarten. Um den Frauen zu helfen, sich für ihr Kind zu entscheiden, ist konkrete Hilfe notwendig, betont Pater Michael. „Gute Worte allein bewirken gar nichts. Die Frauen müssen sehen, dass sie wirklich unterstützt werden. Sie brauchen Lebensmittel, Medikamente, Geld, um die Miete bezahlen zu können. Wenn sie das erste Mal etwas von uns bekommen, sind sie überrascht. Wir verhelfen ihnen außerdem möglichst bald zu Ultraschallbildern von ihrem ungeborenen Baby, damit sie eine Beziehung zu ihm aufbauen können.“ Manche Frauen brauchen zudem ein Dach über dem Kopf. Für solche Notfälle konnte Pater Michael Shields dank der Unterstützung von KIRCHE IN NOT in seiner Pfarrei eine Wohnung für junge Mütter einrichten, die keine Bleibe haben. Neben der materiellen Unterstützung brauchen manche Frauen Hilfe, in ihre Mutterrolle hineinzuwachsen. Viele von ihnen haben es selbst nie erlebt, was eine richtige Mutter ist. „Sie wissen nicht, was sie tun müssen“, sagt Pater Michael. Deshalb werden sie von erfahrenen Müttern aus der Gemeinde begleitet, die ihnen mit Rat und Tat und menschlicher Wärme zur Seite stehen. Außerdem wird ihnen dabei geholfen, gegebenenfalls die Schule abzuschließen. Vor der Ikone “Unserer Lieben Frau vom Leben” brennen Lichter. Lichter für tote Kinder und Lichter für das Leben. Viele Kinder in Magadan wären ohne die Unterstützung von Pater Michael Shields und seinen Helferinnen nie geboren worden. Heute spielen und lachen sie. Ihre Mütter sind froh, dass es sie gibt. Diese Kleinen tragen dazu bei, dass Magadan von einem „Totenhaus“ immer mehr zu einem Ort des Lebens wird. Unser Medienkanal: https://www.katholisch.tv/ Unsere Audiobeiträge: https://soundcloud.com/acn-d Newsletter bestellen: https://www.kirche-in-not.de/newsletter-anmeldung/ Die Frohe Botschaft in jedes Haus. Bitte unterstützen Sie unser Medien-Apostolat mit einer Spende: https://www.spendenhut.de Verwendungszweck: Medienapostolat
Erstausstrahlung (bzw. hochgeladen am):
22.05.2021